Kleine Gruppen, hohe Nachfrage
Erste-Hilfe-Kurse des DRK Osnabrück-Land sind wieder gestartet
Osnabrück-Landkreis. Ob für den Führerschein, Beruf oder privat zur Auffrischung: Beim DRK Osnabrück-Land sind die Erste-Hilfe-Kurse wieder angelaufen – mit besonderen Hygieneauflagen. Agnija Matheis, Kreisgeschäftsführerin des DRK Osnabrück-Land, berichtet: „Aufgrund der Corona-Pandemie konnte seit Mitte März kein Kurs mehr angeboten werden. Nun haben die ersten Kurse unter strengen Hygieneauflagen wieder stattgefunden. Wir sind sehr zufrieden und die Nachfrage ist äußerst hoch.“
Neues DRK Ausbildungszentrum für Erste-Hilfe
Darüber hinaus hat das DRK Osnabrück-Land ein Ausbildungszentrum für Erste Hilfe etabliert, in dem auch der Kreisverband Osnabrück-Stadt Kurse anbietet. „Auf diese Weise ermöglichen wir den Teilnehmern noch mehr Flexibilität hinsichtlich der Termine“, sagt Agnija Matheis. „Dieses erweiterte Angebot kommt genau zur richtigen Zeit, da wir aufgrund der Corona-Pandemie derzeit nur 10 Teilnehmer pro Kurs zulassen dürfen, statt bisher 15 Teilnehmer. Gemeinsam mit dem DRK Osnabrück-Stadt können wir trotz der erhöhten Nachfrage genügend Kurstermine anbieten.“
Die Kursvielfalt ist groß: Das DRK Ausbildungszentrum ermöglicht neben den regulären Erste-Hilfe-Kursen für Firmen, Einzelpersonen und Feuerwehren auch Spezialkurse: Zum Beispiel Erste Hilfe für Motorradfahrer/innen (derzeit nicht möglich, da die Helmabnahme nicht geübt werden kann), Erste Hilfe am Kind sowie Erste Hilfe für Senior/innen (beides nur für feste Gruppen, die ohnehin in regelmäßigem Kontakt stehen). Für Gruppen von 10 Personen bietet das DRK Ausbildungszentrum auch individuelle Kurse an, zum Beispiel für private Gruppen oder Vereine.
Zwei Kreisverbände, ein Ausbildungsort: In der Kreisgeschäftsstelle des DRK Osnabrück-Land erwarten die Teilnehmer optimal ausgestattete Schulungsräumlichkeiten. Weitere Vorteile sind die gute Erreichbarkeit von der Autobahn aus und kostenfreie Parkplätze.
Maske kann am Platz abgenommen werden
Was hat sich für die Teilnehmer/innen geändert? Darauf gibt Gertrud Honerkamp Antwort, die seit über 30 Jahren Erste-Hilfe-Kurse beim DRK Osnabrück-Land leitet. „Die Vorgaben der Pandemieverordnung bezüglich Desinfektion, Mindestabstand und Maskenpflicht lassen sich in der Praxis gut umsetzen“, resümiert sie zufrieden. „Wer an seinem Platz sitzt, kann die Maske abnehmen – sie muss nur getragen werden, wenn man sich im Raum bewegt. Es gibt zusätzliche Pausen, in denen die Teilnehmer den Raum verlassen und wir stoßlüften. Markierungen am Boden helfen, die Abstände zu anderen Teilnehmern einzuhalten.“
Die stabile Seitenlage wird zur „Hausaufgabe“
Da die Lehrgänge derzeit kontaktlos stattfinden, können Übungen nicht in Gruppen durchgeführt werden. „Wunden verbinden, die Helmabnahme und Seitenlage muss der Teilnehmer an sich selbst üben. Wir demonstrieren und zeigen zusätzlich Filme, um die Abläufe zu visualisieren. Ich empfehle den Teilnehmern, das Gelernte nach dem Kurs mit Familienmitgliedern zu üben – gewissermaßen als Hausaufgabe“, meint Gertrud Honerkamp. In den Kursen steht ihr ihre Tochter Lydia zur Seite, um die stabile Seitenlage „live“ zu demonstrieren. „Wer den Kurs gemeinsam mit Familienangehörigen besucht, darf mit ihnen üben“, so Gertrud Honerkamp.
Auf die Praxis der Herz-Lungen-Wiederbelebung müssen die Kursteilnehmer/innen allerdings nicht verzichten: „Dazu steht jedem Teilnehmer eine eigene Übungs-Puppe zur Verfügung, deren Desinfektion protokolliert wird“, erklärt die erfahrene Ausbilderin. Wie sonst auch, wird der Erste-Hilfe-Kurs mit einem Zertifikat abgeschlossen.
Eigenschutz geht vor
Zum Schluss geht Gertrud Honerkamp auf eine Frage ein, die ihr momentan oft gestellt wird: Muss man in Zeiten von Corona im Notfall Erste Hilfe leisten? „Ob Pandemie oder nicht – der Eigenschutz steht an erster Stelle“, erklärt sie dazu. „Wer an einen Unfallort kommt und keine Schutzmaske und Beatmungsmaske hat, ruft den Rettungswagen und bleibt in der Nähe des Verletzten.“ Genau diese Handlungssicherheit in einem echten Notfall vermitteln die Erste-Hilfe-Kurse des DRK – auch und gerade zu Krisenzeiten.