Neue Ideen für das Jugendrotkreuz
DRK Kreisverband Osnabrück Land und die Hochschule Osnabrück realisieren gemeinsames Projekt
Osnabrück-Landkreis. Startschuss für eine Kooperation, die Gutes bewirkt: Der DRK Kreisverband Osnabrück Land und Prof. Dr. Dirk Kleine vom Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Hochschule Osnabrück haben ein gemeinsames Studierendenprojekt auf den Weg gebracht. „Im Deutschen Jugendrotkreuz JRK fehlen uns junge Leute – besonders Gruppenleiter*innen, die wöchentliche Gruppenstunden für Kinder und Jugendliche anbieten, Ausflüge unternehmen, Schulsanitätsdienste aufbauen oder sich in den Bereitschaften engagieren“, erklärt Agnija Matheis. Die Kreisgeschäftsführerin des DRK Kreisverband Osnabrück Land fügt hinzu: „Wir wollen wissen, woran das liegt. Deshalb haben wir Studierende ins Boot geholt, die genau dieser Frage nachgegangen sind.“
So hat eine Gruppe Studierender, betreut von Prof. Dr. Dirk Kleine, das DRK Osnabrück Land besucht und das Jugendrotkreuz genau unter die Lupe genommen. Außerdem führte sie eine Umfrage unter ca. 50 jungen Leuten zwischen 14 und 16 Jahren durch, um das Jugendrotkreuz auf den Prüfstand zu stellen.
Praxisluft schnuppern beim DRK Osnabrück Land
Prof. Dr. Dirk Kleine freut sich über das hohe Engagement seiner Studierenden beim DRK. Er betont: „Während des Studiums sind Praxiserfahrungen sehr wichtig. Die Hochschule Osnabrück ermöglicht deshalb vielfältige Einblicke durch Kooperationen mit Unternehmen und Organisationen. Zu diesem Netzwerk gehört auch der DRK Kreisverband Osnabrück Land.“ Und er ergänzt: „Die Studierenden haben beim DRK wertvolle Erfahrungen gesammelt und sich aktiv eingebracht. Wie funktioniert eine international agierende Hilfsorganisation wie das DRK? Vor welchen Herausforderungen steht sie? Und welche Lösungen sind möglich? Genau diesen Themen sind die Studierenden nachgegangen.“
Ehrenamt in der „Generation Z“
In ihrer Abschlusspräsentation trugen die Studierenden in der DRK Kreisgeschäftsstelle ihre Ergebnisse vor. Mehr noch: Sie zeigten konkrete Maßnahmen auf, um das Jugendrotkreuz nachhaltig zu stärken. „Die Ergebnisse der Umfrage sind sehr interessant“, meint Agnija Matheis. „Fast alle befragten Jugendlichen kannten das DRK – aber vom Jugendrotkreuz als eigenständige Jugendorganisation hatten 70 Prozent noch nie gehört.“ Eine Empfehlung der Studierenden war daher, Social Media Plattformen zu nutzen, um die junge Zielgruppe optimal zu informieren. Studentin Melissa-Vivian Pauls hat sich direkt zum ehrenamtlichen Engagement entschlossen: Sie entwickelt neben dem Studium eine Social Media Kampagne für das Jugendrotkreuz des DRK Osnabrück Land.
Ein weiterer Aspekt der studentischen Analyse betrifft Anreize: Hier lautete die Empfehlung, Vorteile zu schaffen und klar zu kommunizieren. Das können Zertifikate und Zeugnisse für den Lebenslauf sein oder auch kostenlose Erste-Hilfe-Kurse. „Ehrenamtliche Tätigkeit wird nicht monetär bezahlt“, erklärt Agnija Matheis. „Es bietet die einzigartige Möglichkeit, sich aktiv für unsere Gesellschaft einzusetzen und dabei neue Erfahrungshorizonte zu öffnen.“ Das DRK Osnabrück Land ermöglicht ein Ehrenamt nach Maß, das sich in jede Lebenssituation leicht integriert. Dabei richtet sich das Engagement ganz individuell nach Freizeit und persönlichen Interessen – das gilt auch für das Jugendrotkreuz. Auch projektbezogenes Ehrenamt ist möglich. Durch die 13 Ortsvereine sind die Einsatzbereiche wohnortsnah, die technische und medizinische Ausstattung in den Bereitschaften erfüllt höchste Ansprüche und es winken spannende Weiterbildungsmöglichkeiten.
„Genau diese Vorteile auch einer jungen Zielgruppe zu vermitteln und sie für das Jugendrotkreuz zu begeistern, ist unsere Herausforderung“, resümiert Agnija Matheis. „Wir bedanken uns herzlich bei Professor Kleine und den Studierenden. Sie gehören dieser Zielgruppe selbst an und haben uns neue, frische Ideen nahegebracht!“
Vom Hörsaal in die Geschäftsführung
Kreisgeschäftsführerin Agnija Matheis war selbst Studentin bei Prof. Kleine – sie hat an der Hochschule Osnabrück Management in Nonprofit-Organisationen studiert. „So kam der Kontakt für das Studierendenprojekt zustande“, schmunzelt sie. Im Gegenzug stellte sie im Rahmen einer Vortragsreihe an der Hochschule das DRK vor. „Für unsere Studierenden ist es eine gute Gelegenheit, Kontakte zu erfolgreichen Alumni zu knüpfen und Fragen stellen zu können“, sagt Prof. Kleine zufrieden.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Hilfsorganisation geht weiter: Viele Ideen für neue studentische Projekte sind entstanden. Auch Bachelor/Masterarbeiten sind beim DRK Kreisverband Osnabrück Land möglich. Themen sind zum Beispiel Digitalisierung im Ehrenamt, Prozessentwicklung für neue Dienste, Controlling und optimierte Verwaltungsabläufe in den DRK-Wohnanlagen. Ein spannender Wissensaustausch hat begonnen …