Sicher unterwegs
DRK Kreisverband Osnabrück-Land bietet ab sofort mobilen Hausnotruf
Osnabrück-Landkreis. Schnelle Hilfe, wenn es darauf ankommt: Schon seit mehr als 10 Jahren versorgt das DRK Osnabrück-Land Menschen in der Stadt und Landkreis Osnabrück mit Hausnotruftechnik. Nun ist ein neues, zusätzliches Angebot hinzugekommen: der mobile Hausnotruf. Worin der Unterschied besteht, erläutert Agnija Matheis, Kreisgeschäftsführerin des DRK Osnabrück-Land: „Unser mobiler Hausnotruf gibt aktiven Senior*innen zusätzliche Sicherheit, wenn sie unterwegs sind. Ob beim Radfahren oder im Urlaub – jederzeit ist für schnelle Hilfe gesorgt. Im Vergleich dazu bietet der stationäre Hausnotruf Schutz in den eigenen vier Wänden. Zum Beispiel bei einem Sturz kann man per Knopfdruck entweder Angehörige oder den Hintergrunddienst des DRK sofort kontaktieren. Damit ist der mobile Hausnotruf eine konsequente Weiterentwicklung unseres bewährten stationären Hausnotrufs!“
Ein Begleiter auf allen Wegen
Agnija Matheis und DRK-Technikmitarbeiter Friedrich Leifeld haben den mobilen Hausnotruf persönlich auf Herz und Nieren geprüft – circa ein halbes Jahr lang. Dabei haben sie eng mit der Hausnotrufzentrale zusammengearbeitet. „Bei allen Fahrradtouren, Städtetrips und Reisen ins europäische Ausland wurde der mobile Hausnotruf getestet“, berichtet Friedrich Leifeld. „Ich habe ihn an verschiedensten Orten, zum Beispiel mitten im Wald, ausgelöst. Dabei konnten Herr Leifeld und Frau Matheis verschiedene Sicherheitsparameter überprüfen. Zum Beispiel stimmten die übermittelten GPS-Daten mit meinem Standort überein.“
Und noch eine weitere Prüfung stand auf dem Programm: Denn genau wie der stationäre Hausnotruf, stellt auch der mobile Hausnotruf zunächst einen Sprechkontakt her. Wird dieser jedoch von der verunglückten Person nicht beantwortet – etwa, weil sie bewusstlos ist – informiert die Zentrale automatisch die hinterlegten Ansprechpartner. Wenn diese nicht erreichbar sind, wird die nächstgelegene Leitstelle des Rettungsdienstes informiert. Daraufhin wird unverzüglich ein Rettungswagen losgeschickt. „Auch diese Situationen hat das System mit Bravour gemeistert“, sagt Agnija Matheis.
Generell gilt in Notfällen: Nachdem man einen Notruf abgesetzt hat, sollte man seinen Standort nicht mehr verändern. Bei einem Unfall im Wald sollte man also nicht versuchen, weiter zu gehen, sondern warten, bis Hilfe eintrifft. Denn sonst werden die Standort-Daten verfälscht und wertvolle Zeit geht verloren.
Kleiner Clip für ein gutes Gefühl
Ein rundum erfolgreicher Stresstest, der für Agnija Matheis und Friedrich Leifeld eine echte Herzensangelegenheit war: „Die lange Testphase hat gezeigt, dass das Gerät sinnvoll und sicher ist – nicht nur für ältere Menschen, sondern auch bei Erkrankungen wie beispielsweise Epilepsie, Diabetes oder Bluthochdruck“, sagt Frau Matheis.
Friedrich Leifeld, der seit 2018 die Anschlüsse von DRK-Hausnotrufgeräten bei den Menschen zu Hause vornimmt, lenkt den Blick auf die technischen Details. „Während der stationäre Hausnotruf an den häuslichen Telefonanschluss gekoppelt ist, funktioniert der mobile Hausnotruf über das GPS-System“, erläutert er. „Der entscheidende Vorteil gegenüber einem Handy ist, dass sich unser System bei schlechtem Empfang automatisch mit anderen Sendemasten verbindet, um das stärkste Signal zu erhalten. Ein wichtiger Pluspunkt, wenn man sich in einem Funkloch befindet, das der eigene Mobilfunknetz-Anbieter nicht abdeckt. Besonders Radfahrer*innen und Naturfreunde profitieren also vom mobilen Hausnotruf!“
Von Schweden bis Spanien
Der mobile Hausnotruf ist europaweit einsetzbar, da das Gerät mit einer Europakarte ausgestattet ist und zudem die Rettungsleitstellen innerhalb der EU gut vernetzt zusammenarbeiten. Allerdings sollte man vor einer Reise das DRK Osnabrück-Land informieren, damit im Fall der Fälle nicht zunächst Kontakt zu den hinterlegten Angehörigen zu Hause hergestellt wird, sondern direkt der Rettungsdienst am Urlaubsort starten kann.
Ein Gerät, das für aktive Senior*innen eine wichtige Lücke schließt. Beide Modelle – der stationäre und mobile Hausnotruf – ergänzen sich optimal.
Beim Tragegefühl gibt es einen kleinen Unterschied: Während der stationäre Hausnotruf wie ein schlichtes Armband getragen wird, kommt der mobile Notruf als praktischer Clip daher. Er kann einfach am Schlüsselbund befestigt werden.
Agnija Matheis persönliches Fazit fällt positiv aus: „Ich habe mich mit dem mobilen Hausnotruf rundum sicher gefühlt. Denn mir selbst ist es vor einigen Jahren passiert, dass ich bei einer Wanderung gestürzt bin und kein Handy hatte. In dieser Situation wäre der mobile Hausnotruf genau die richtige Lösung für mich gewesen! Schön, dass wir dies nun ermöglichen können.“